Die Rassegenetik

Genetik der Meerschweinchen

 Es gibt viele verschiedene Rassen und Farben bei den Meerschweinchen. Im MFD e.v anerkannte Rassen sind bislang:

die Kurzhaarrassen:

Glatthaar

Englisch und American Crested

Rosette

US Teddy

Rex

CH Teddy

 

die Langhaarrassen:

Sheltie

Coronet

Peruaner

Texel

Merino

Alpaka

Lunkarya

 

Nicht anerkannte Rassen:

Ridgeback

Curly

Angora

Mohair

Minipli

Sheba Mini Yak

(Skinny, Baldwin, Satin =>Im MFD e.v wurden diesen Rassen aus Tierschutzgründen auf Vereinsebene verboten)


Hier stelle ich die im MFD e.v. anerkannten Kurzhaar-Meerschweinchenrassen vor.


Das Glatthaar

Die wohl bekannteste Rasse ist das Glatthaar-Meerschweinchen. Es ist seit etwa 1530 bekannt und stammt aus Südamerika, der Heimat der Meerschweinchen.

 

Bei einem Glatthaarmeerschweinchen soll es eine Felllänge von ca 2,5cm haben. Das Fell ist glatt anliegend, so dicht wie möglich und glänzend. Es werden keine Fehl-Wirbel toleriert wie zum Beispiel: Angel Wings, Kiemen, Haarfall hinter den Vorderbeinen, Fehlwirbel an Augen oder Füßen oder einen Ridgeback aufweisen.

 

Genetischer Code: LL rhrh MM stst SnSn RxRx FzFz ChCh lulu

 

(Belthil - Glatthaar in Dapple)


Das English & American Crested

Bekannt seit ca 1972 kommt das Crested Meerschweinchen aus Nordamerika. Es ähnelt einem Glatthaarmeerschweinchen in seiner Fellbeschaffenheit, trägt aber eine "Krone" auf dem Kopf.

 

Diese Krone sollte rund sein, die Mitte, also das Zentrum, so klein wie möglich und genau mittig auf dem Kopf angelegt sein.

(Reflection - Englisch Crested in Schwarz Buff Agouti Buff Weiß)

Der Unterschied zwischen einem English und einem American Crested besteht darin, dass American Cresteds immer einfarbig sind mit einem weißen Krone. Diese soll so deutlich wie möglich gezeichnet sein. Englisch Cresteds hingegen können auch mehrfarbig sein, da spielt die Farbe der Krone keine Rolle.

 

Genetischer Code: LL rhrh MM StSt SnSn RxRx FzFz ChCh lulu

 

(Sir Lancelord - American Crested in Schwarz)

Englisch Crested versus American Crested
Englisch Crested versus American Crested

Die Rosette

Eine der wohl beliebtesten Meerschweinchenrassen ist wohl das Rosettenmeerschweinchen.

Seit 1880 bekannt aus England sind Rosetten wohl die neugierigsten und frechsten Meerschweinchen.

 

Idealerweise besitzt eine Rosette 12 Wirbel. 2 Rosetten sind auf der Nase, 2 Schulterrosetten, 2 Rücken und 2 Flankenrosetten, 2 Hinterhandrosetten und 2 Hüftrosetten. Dabei spielt die Lage der Rosetten eine besondere Rolle. Unerwünscht sind zusätzliche Wirbel oder Doppelwirbel. Für die Anordnung und Menge der Wirbel spielt der genetischer Code eine große Rolle, da zwei Allele hierbei im Zusammenspiel für die Wirbel sorgen.

 

Genetischer Code: LL RhRh mm stst SnSn RxRx FzFz ChCh lulu


(Ignaz - Rosette in Schwarz Rot Brindle)


Das Rex

Auch das Rex Meerschweinchen kommt ursprünglich aus England, bekannt ist es seit etwa 1970.

Das Fell eines Rexes ist kraus und rau. Die einzelnen Haare sind gekräuselt und stehen vom Körper ab. Das Fell soll so dicht wie möglich sein. Insgesamt ist das Fell harsch und fühlt sich ein wenig borstig im Vergleich zu einem US Teddy an. Die Schnurrbarthaare sind ebenfalls gekräuselt und die Bauchbehaarung zeigt auch kleine Locken. Rex Meerschweinchen können sehr groß und schwer werden.

 

Genetischer Code: LL rhrh MM stst SnSn rxrx FzFz Chch lulu

(Foto by Gaby Demming - RMZ vom Norfbach)


Das US Teddy

 Erst 1996 kam das US Teddy nach Europa, bekannt sind sie aber bereits seit 1967.

Anders als bei einem Rex Meerschweinchen entsteht das gekräuselte Fell durch ein anderes Gen. Das "Fuzzy" Gen - fzfz.


Im Gegensatz zu einem Rex ist das Fell eines US Teddies sehr weich und elastisch. Es fühlt sich an wie eine Fleecedecke. Das Fell soll rund um abstehend und keine flachen Stellen aufweisen. Anders als beim Rex, sind die Haare am Bauch glatt anliegend und die Barthaare sind leicht gewellt, aber nicht gekräuselt.


Genetischer Code: LL rhrh MM StSt SnSn RxRx fzfz ChCh lulu


(Itzibitzi- US Teddy in Schwarz Rot Schimmel)


Das Schweizer Teddy/CH Teddy

Wie der Name bereits sagt, kommt das CH Teddy aus der Schweiz und ist seit 1996 bekannt.


Das Fell hat eine Länge von 4- 6 cm und steht vom Körper ab. Es soll schön weich und elastisch sein, aber so dicht wie möglich anliegen. CH Teddies gehören trotz der Haarlänge zu den kurzhaarigen Meerschweinchen. Sie sollen auch Backenbärte zeigen. Fehler sind beispielsweise eine Krone, ausgewachsen ist diese zwar kaum mehr zu sehen, gewünscht sind aber CH Teddies ohne Krone. Das Fell soll gleichmäßig lang sein, oft sieht man CH Teddies mit einer unregelmäßigen Felllänge. Dies kann aber auch vom sehr starken Fellwechsel rühren.


Genetischer Code:  LL rhrh MM StSt SnSn RxRx FzFz chch lulu


(Ice Blossom - CH Teddy in Schokolade)


Das Sheltie (Seidenlanghaarmeerschweinchen)

 

Das Seidenlanghaarmeerschweinchen oder auch Sheltie genannt, ist seit dem Jahre 1970 bekannt und kommt ursprünglich aus England. Das Sheltie besitzt als Rassemerkmal weder eine Stirnrosette noch einen Pony noch Locken. Es ist die Langhaar-Version vom dem Glatthaar-Meerschweinchen.

Beim Sheltie wird vor allem auf Backenbart und Felllänge geachtet. Gleichmäßigkeit, Vollständigkeit und maximale Länge sind gewünscht für die Show.

Die Kopfbehaarung ist kurz und beginnt erst zwischen den Ohren und an den Backen länger zu werden. Der Übergang von Kopfbehaarung zu Körperbeharrung soll fließend übergeben. Das Fell sollte sich seidig und dicht anfühlen, sowie einen natürlichen und gesunden Glanz ausstrahlen. Dabei fällt das Fell nach hinten bzw. unten ohne dabei Wellen  zu zeigen. Am Po bildet sich eine Schleppe, die gleichmäßig und dicht sein sollte. 

 

Fehler, die ein Sheltie zeigen kann, sind zum Beispiel eine dünne oder schlaffe Körperbehaarung. Es fühlt sich dünn an. Auch kann die Beharrung am Körper unregelmäßig präsentiert werden. Dies kann passieren wenn man sich beim kürzen des Felles verschneidet. Dazu kann es auch passieren, dass man beim Schneiden den Backenbart aus versehen mit wegschneidet. Was bei schlechter Pflege zustande kommt, sind Verfilzungen oder Knoten, die sich im Fell bilden können durch z.B. einem Heuhalm oder Einstreu.

 

Genetischer Code: ll stst RxRx FzFz ChCh lulu rhrhMM SnSn

 

(Jeopardy - Sheltie in Schwarz Weiß)

 


Das Coronet

Wie auch das Sheltie kommt das Coronet ursprünglich aus England und wurde kurze Zeit später nach dem Sheltie gezüchtet.

Das Coronet besitzt als Rassemerkmal eine Stirnrosette, eine sogenannte Krone. Am Körper darf keine Rosettenbildung zu sehen sein. Es entspricht der Langhaar-Version des Crested-Meerschweinchens. Eine offizielle Unterscheidung wie zwischen American oder Englisch Crested gibt es bei den Coronets nicht. 

 

 Der Fellverlauf geht von vorne nach hinten. Das hintere Kronenhaar verläuft meist flüssig über ins Körperhaar.

Ausstellungsfehler, die man vermeiden sollte bei einem Coronet:

Das Fell sollte sich seidig und dicht anfühlen, sowie einen natürlichen und gesunden Glanz ausstrahlen. Raues und brüchiges Haar können auf einer fehlerhafte Haltung/Ernährung hinweisen.

Wie auch die anderen Langhaarrassen sollte ein Coronet keine dünne, ausgeschlaffte oder grobe Fellbeschaffenheit haben. Auch unregelmäßiges Fell, verschnittenes Fell oder einfach zu langes Fell ist nicht gewünscht bei einer Ausstellung.

Die Krone, welche das Coronet besitzt, sollte schön rund, symmetrisch und angemessen groß (dem Tier passend) sein. 
Mittelpunkt der Krone, meist klein und geschlossen, bildet das Zentrum. 

Eine zu große Krone (das Haar fällt wie ein Vorhang über die Augen) oder eine zu kleine Krone (das Zentrum der Krone ist nicht genau aufzufinden/lässt sich wegstreichen) ist nicht gewünscht und sollte auch aus der Zucht ausgeschlossen werden. Folglich kann sich die Krone auch spalten/scheiteln, eine sogenannte Spaltkrone. Diese ist ebenfalls nicht erwünscht.

Achtung!: in Amerika zB. ist es erwünscht, dass die Krone so groß wie möglich ist! Ebenfalls sind in Amerika die Kronen eher trapezförmig statt rund!

Fehlender Backenbart oder geschnittener Backenbart oder Krone! werden ebenfalls im Prädikat gedrückt oder disqualifiziert!

Genauso wie bei den anderen Rassen sollten Verfilzungen und Knoten vermieden werden.  

 

Genetischer Code: ll StSt RxRx FzFz ChCh lulu rhrhMM SnSn

 

(Corono - Coronet in Schwarz Rot Weiß)


Der Peruaner

Das Peruaner-Meerschweinchen ist schon sehr viel länger bekannt als das Sheltie oder das Coronet. Sie sind eine der ältesten Rassen, die in Europa bekannt sind. Im Naturkundemuseum der Stadt London in England steht das älteste, ausgestopfte Meerschweinchen, welches ein Peruaner ist. Die Rasse ist also schon bekannt gewesen zu Zeiten, wo es noch überhaupt keinen Standard gab.

Anders als bei einem Coronet oder Sheltie hat der Peruaner einen Pony und zwei parallel platzierte Hinterhand-Rosetten. Der Pony kann bei einem ausgewachsenem Tier bis zum Boden reichen (V-Bewertung). 

Auch ein Unterschied zu den anderen beiden glatten Langhaarrassen ist der Fellverlauf. Bei einem Coronet oder Sheltie geht der Fellverlauf von Kopf zum Po. Beim Peruaner verläuft es von Po zum Kopf.

 

Ausstellungsfehler, die man vermeiden sollte bei einem Peruaner:

Das Fell sollte sich seidig und dicht anfühlen, sowie einen natürlichen und gesunden Glanz ausstrahlen. Raues und brüchiges Haar können auf einer fehlerhafte Haltung/Ernährung hinweisen.

Wie auch die anderen Langhaarrassen sollte ein Peruaner keine dünne, ausgeschlaffte oder grobe Fellbeschaffenheit haben. Auch unregelmäßiges Fell, verschnittenes Fell oder einfach zu langes Fell ist nicht gewünscht bei einer Ausstellung.

Die Hinterhandrosetten, welche der Peru besitzt, sollten nicht deplaziert sein zum Beispiel statt auf dem Po auf dem Rücken. Auch verschobene Wirbel führen bei einem Peruaner zum Ausscheiden aus der Ausstellung.

Fehlender Backenbart oder fehlender Pony werden ebenfalls im Prädikat gedrückt.

Genauso wie bei den anderen Rassen sollten Verfilzungen und Knoten vermieden werden. 

 

Genetischer Code: ll stst RxRx FzFz ChCh lulu RhRhmm SnSn

 

(Looru - Peruaner in Slate Blue Weiß)

 


Das Texel

Das Texel-Meerschweinchen entstand im selben Zeitraum wie das Coronet. Man forschte und kreuzte verschiedene anderen Rassen in die Langhaarrassen ein. Als man schließlich Halblange Lockentiere hatte aufgrund des Rex-Genes, züchtete man weiter und so entstand das Texel, ein Sheltie mit den Locken eines Rexes. 

Das Texel besitzt als Rassemerkmal Locken und keine Krone. Das Fell sollte aussehen wie "Korkenzieherlocken"  in sich elastisch und dicht. Durch die Genetik sollte das Texel auch eine gelockte Bauchbehaarung haben. Zudem fühlt es sich in Ganzem seidig weich an und sollte eine gewisse Dichte haben. Am Bauch hat es wie das Rex-Meerschweinchen Locken. Natürlicher Glanz wird auch bei dieser Rasse erwartet.

Die Kopfbehaarung ist kurz und beginnt erst zwischen den Ohren und an den Backen länger zu werden. Ein Backenbart wie bei den "glatten" Langhaarrassen sollte auch hier vorhanden sein. Diese sollten maximale Länge aufweisen sowie gleichmäßig sein. 

Texel können fast die gleichen Fellproblematiken haben wie ein Sheltie, Coronet oder Peruaner. Die Felldichte kann ausgedünnt sein, die Locken stehen nicht so richtig auf oder sind erst gar nicht vorhanden. Bei der Vorbereitung hat man aus versehen den Backenbart mit abgeschnitten und die Locken zu weit gekürzt... Die Locken sind kaum bis gar nicht mehr vorhanden und am Po hat sich ein Filzknäuel gebildet. Alles Dinge, die man auf einer Ausstellung nicht gebrauchen kann.  

 

Genetischer Code: ll stst rxrx FzFz ChCh lulu rhrhMM SnSn

 

(Jokios - Texel in Schwarz Rot Weiß)

 


Das Merino 

Das Merino-Meerschweinchen, bitte nicht mit dem Merino Schaf verwechseln!, hat seinen Ursprung wie fast jede Langhaarrasse in England. Gegen 1990 rum kreuzte man das Texel Meerschweinchen mit Coronets und so entstand ein Lockentier mit einer Krone. 

Das Merino besitzt als Rassemerkmal Locken und eine KroneAm Körper sollte keine Rosettenbildung zu sehen sein.

Das Fell sollte aussehen wie "Korkenzieherlocken"  in sich elastisch und dicht. Durch die Genetik sollte das Merino auch eine gelockte Bauchbehaarung haben. Zudem fühlt es sich in Ganzem seidig weich an und sollte eine gewisse Dichte haben. Natürlicher Glanz wird auch bei dieser Rasse erwartet. Häufig verlieren die Tiere im Alter ihre Locken und hängen aus. Das Fell schneiden ist leicht aber auch eine Kunst für sich. Einerseits sollten die Tiere nicht zu kurz geschnitten sein, noch zu lang gelassen werden. Häufig knotet es sich am Popo oder an den Seiten, wenn die Locken eine sehr hohe Dichte entwickeln. 

Die Krone soll rund, symmetrisch und angemessen groß (dem Tier passend) sein. Der Mittelpunkt der Krone, meist klein und geschlossen, bildet das Zentrum. Die Behaarung sollte schön dicht vom Zentrum ausgehen, jedoch nicht zu riesig ausfallen und sollte dem Tier nicht über die Augen fallen. Wie auch beim Coronet können Merinos Spaltkronen haben oder schlechte Zentren, welche sich jedoch durch die Lockung der Haare schnell verstecken können und kaum sichtbar wahrgenommen werden. Bitte liebe Züchter darauf achten! 

Die Kopfbehaarung ist kurz und beginnt erst zwischen den Ohren und an den Backen länger zu werden. Ein Backenbart wie bei den "glatten" Langhaarrassen sollte auch hier vorhanden sein. Diese sollten maximale Länge aufweisen sowie gleichmäßig sein. Der Backenbart fällt im Jungtieralter sehr kurz aus und kommt später nach. Durch die Locken wirkt dieser oft sehr viel kürzer als bei einem Sheltie, Coronet oder Peruaner

 

Genetischer Code: ll StSt rxrx FzFz ChCh lulu rhrhMM SnSn

 

(Küsschen - Merino in Schwarz Weiß)

 


Das Alpaka

Ein Alpaka, nicht zu verwechseln mit dem Huftier, entsand ebenfalls wie seinen Kollegen das Texel und das Merino in England aus einer Kreuzung von Texel und Peruaner. 

Anders als bei einem Texel oder Merino hat das Alpaka einen Pony und zwei parallel platzierte Hinterhand-Rosetten. Der Pony kann bei einem ausgewachsenem Tier bis zum Boden reichen. 

Wie beim Peruaner verläuft auch hier das Fell vom Po zum Kopf. Nur ist hier der Unterschied, dass das Alpaka Locken trägt statt glattem Fell. Das Fell sollte sich seidig und dicht anfühlen, sowie einen natürlichen und gesunden Glanz ausstrahlen. 

Backenbart ist auch hier erwünscht. 

 

Fehler, die ein Alpaka haben kann:

-> dünne, schlaffe oder grobe Behaarung

-> zu kurze, lange oder unregelmäßige Behaarung

-> wenig-keine Fellstruktur, keine Bauchlocken, wenig Fellelastizität

-> schlecht platzierte Hinterhand-Rosetten

-> fehlender Pony, fehlende Backenbärte

 

-> Verfilzungen oder Knotenbildung

 

Genetischer Code: ll stst rxrx FzFz ChCh lulu RhRhmm SnSn

 


Das Lunkarya

Das Lunkarya-Meerschweinchen ist eine in Schweden entdeckte Mutation. Man kreuzte Peruaner mit dem sogenannten Lunkarya-Gen. Es ist anders wie die anderen Lockengene, da es sich statt rezessiv dominant vererbt. Es wird unterschiedlich gehandhabt, da es möglich ist das Gen auch mit einem Coronet oder Sheltie zu kreuzen, wobei man sich hier nicht sicher ist ob man Krone erkennen könnte. 
Das Lunkarya hat eine gewellte Haarstruktur. Anders als bei den anderen Langhaarrassen steht hier das Haar senkrecht zur Haut und steht somit mehr oder weniger "ab". Das Fell sollte sich harsch anfühlen und eine gewisse Standfestigkeit zeigen. Jedes einzelne Haar ist in sich gewellt. Aufgrund der Kreuzung durch den Peruaner sind wie bei Peruaner zwei Hinterhandrosetten und der Pony gewünscht. Die Kopfbehaarung ist an sich kurz, jedoch sollte ein Lunkarya wie bei jeder Langhaarrasse einen Backenbart aufweisen. 

 

Fehler, die ein Lunkarya haben kann:

-> dünne, schlaffe oder grobe Behaarung

-> zu kurze, lange oder unregelmäßige Behaarung

-> wenig-keine Wellenbildung

-> schlecht platzierte Hinterhand-Rosetten

-> fehlender Pony, fehlende Backenbärte

-> Verfilzungen oder Knotenbildung

 

Genetischer Code: ll stst RxRx FzFz ChCh LuLu RhRhmm SnSn

 

(Rieke - Lunkarya in Schokolade Weiß)


Weitere Langhaarrassen, die nicht im MFD e.V. anerkannt sind:

Das Angora

Das Angora Meerschweinchen wurde in Deutschland zuerst gezüchtet und ist seit 1990 bekannt. Es besitzt wie der Peruaner Wirbel, jedoch nicht zwei sondern die acht Wirbel einer Rosette. Es ist sozusagen die Langhaar-Rosette. 

Die Rosetten sind durch das lange Fell leider nur schlecht erkennbar. Die typischen Kämme, die zwei Wirbel machen, wenn sie aneinander stoßen, kommen nicht zustande. Das Fell ist mehr abstehend und die Tiere sehen aus wie aufgeplatzte Sofakissen. Ansonsten gelten für die Richtung eines Angoras die selben Richtkriterien wie für einen Peruaner.

 

Genetischer Code: ll stst RxRx FzFz ChCh lulu RhRhmm SnSn

 

Das Mohair

Das Mohair entspricht mehr oder weniger dem Angora mit Locken. Es ist in Deutschland entstanden und bekannt seit 1994. Das Mohair ist aus Verpaarungen von Angoras und Alpakas entstanden. 

Durch die Locken sind jedoch die Kämme bzw. die Rosetten überhaupt nicht mehr erkennbar. Es kann zur keiner Kammbildung kommen. Leider verlieren sich auch die Locken durch die Wirbel.

Gerichtet werden die Mohair wie Alpaka sowie Rosetten. 

 

Genetischer Code: ll stst rxrx FzFz ChCh lulu RhRhmm SnSn

 


Das Minipli

Das Minipli-Meerschweinchen ist ein Kombination aus dem Alpaka und dem Lunkarya.. Die Rasse ist seit 2006 in Deutschland bekannt.

Beide Rassemerkmale mischen sich leider so sehr, dass sie sich beeinflussen lassen. Die typische, harsche Behaarung von einem Lunkarya wird durch die weiche Behaarung des Alpaka aufgehoben. Das Fell wird im Vergleich zu einem echten Lunkarya sehr weich. Zudem steht das Fell nicht ab wie bei einem echten Lunkarya; es fällt eher nach unten. 
Die Locken kann man im erwachsenen Zustand von einem echten Alpaka nicht unterschieden. 

Gerichtet werden die Tiere wie ein Alpaka. Die Tiere haben ebenso wie ein Alpaka zwei Hüftwirbel, welcher aus Position und Stand gewertet werden. 

 

Genetischer Code: 

ll stst rxrx FzFz ChCh LuLu RhRhmm SnSn 

oder

 

ll stst rxrx FzFz ChCh LuLu rhrhMM SnSn

 

Das Sheba Mini Yak

Das Sheba Mini Yak ist eine australische Meerschweinchenrasse und seit dem Jahre 1970 bekannt. Es ist ein Mix aus Rosette und Sheltie und ähnelt dem Angora.
Die Tiere entstanden durch Einkreuzungen von Sheltie und Rosetten, wodurch halblange Rosetten-Mixe entstanden sind. Mit der Zeit wurde das halblange Fell kontinuierlich auf bodenlang selektiert. Das Fell soll harsch wie von einer Rosette sein.

In Australien wird es schlussendlich als "Semi"-Langhaar bezeichnet. Das Fell soll nicht länger als Bodenlang sein. Nach australischen Standard soll ein Sheba Mini Yak zwei Schulter-Rosetten, zwei Bauch-Rosetten und zwei Po-Rosetten haben um dem Fell einen Wirbel nach oben zu geben. Ebenfalls soll ein Pony entstehen und eine Backenbart-Behaarung vorhanden sein. 

 

Genetischer Code: ll stst RxRx FzFz ChCh lulu RhRhmm SnSn